Black Friday Fun Facts: Kuriose Fakten rund um den verkaufsstärksten Tag des Jahres
Oft ist der vierte Freitag eines Jahres in den Kalendern vieler Haushalte rot markiert: Denn am „Black Friday“ kann in den meisten Shops besonders günstig eingekauft werden. Doch woher hat der Tag eigentlich seinen Namen – und was zeichnet das Datum aus? Wir haben für euch eine Liste mit den interessantesten Fakten und Kuriositäten zum Black Friday zusammengestellt!
Das Verkehrschaos als Namensgeber
Wenn heute vom Black Friday gesprochen wird, dann denken viele Leute an grenzenlosen Einkaufsspaß und an preiswerte Produkte. Als das Shoppingevent in den 1960er Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika erstmals gefeiert wurde, herrschte auf den Straßen der Großstädte jedoch heilloses Chaos. Riesige Kolonnen aus Autos und Bussen bahnten sich den Weg zum nächsten Supermarkt – der Verkehr schien sämtliche Regeln zu missachten. Für die Polizisten lag darin natürlich ein erheblicher Mehraufwand: Sie waren mit voller Besetzung unterwegs, um die Menschenmassen auf den Straßen zu dirigieren und entstandene Unfälle zu registrieren. Aus Frust prägten sie den Namen dieses Tages: „Black Friday“.
Auftakt für eine erfolgreiche Jahreszeit
Der Shoppingtag wird allerdings gerade in den amerikanischen Bundesstaaten nicht alleine für sich genommen betrachtet. Dieser vierte Freitag im November schließt sich traditionell dem Thanksgiving-Fest an, das einen Tag zuvor am Donnerstag gefeiert wird. Ebenso kann darin der Beginn der Weihnachtssaison gesehen werden. Für viele Händler startet damit jene Jahreszeit, in der die roten und vom Verlust geprägten Geschäftszahlen eine nicht selten steile Erfolgskurve aufweisen. Die nunmehr schwarzen Zahlen, die ab jetzt eine positive Jahresbilanz versprechen, waren vermutlich auch an der Namensgebung des Black Friday beteiligt.
Camping vor Kaufhäusern
Was hierzulande vor allem vor Neuerscheinungen bei Apple oder seinerzeit dem Erscheinungsdatum des neuesten Harry Potter Buches bekannt ist, hat in den USA unmittelbar vor Ladenöffnung am Black Friday Tradition. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, beim Kauf nicht vor leeren Regalen zu stehen, reiht sich sehr frühzeitig in die Wartschlange ein. Besonders Hartgesottene übernachten vor der Ladentüre und warten dort bereits Stunden vor der Öffnung auf einen sicheren Platz in der allerersten Reihe. Der Anblick von Schlafsäcken und kleinem Kochgeschirr in den begehrtesten Shopping-Straßen der USA ist vor Beginn des Black Friday keine Seltenheit.
Eine Wartezeit mit Rekord
Ganz besonderen Einsatz beim Warten zeigten Vicky Torres und Juanita Salas – als sich die beiden Damen im Jahre 2014 im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien auf den Black Friday vorbereiteten, setzten sie alles auf ein frühes Erscheinen: Volle 22 Tage vor der Öffnung der Ladentüren stellten sie sich mit Campingstühlen, mitgebrachter Verpflegung sowie viel Lektüre und Musik vor den Shop. Tatsächlich durften sie diesen nach mehr als drei Wochen als erste Kundinnen betreten. Eine längere Wartezeit an einem Black Friday gab es nie. Ziel dieser Aktion war übrigens ein im Preis reduzierter Fernseher.
Line-Sitting: Nebenjobber freuen sich
Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, sich über viele Stunden hinweg in eine Schlange einzureihen – und letztlich das erhoffte Schnäppchen vielleicht doch zu verpassen. Zumal man sich mit diesem Verhalten ja in anderen Shops die gleichfalls guten Angebote entgehen lassen würde. So entstand die Geschäftsidee des gegenwärtig boomenden Line-Sitting-Services. Dabei werden Personen alleine dafür bezahlt, dass sie sich in der Reihe anstellen und dort den Platz für den eigentlichen Kunden freihalten – der kurz vor Beginn Shoppingtrubels erscheint. Je nach Geschäft und geplanter Wartedauer errechnet sich der Preis für den Service – für den etwa 20 bis 50 Dollar eingeplant werden müssen.
Tag der Klempner
Überhaupt gilt der Black Friday nach dem Thanksgiving-Fest am Donnerstag als Auftakt in ein langes Wochenende. Kein Wunder, dass sich mancher Arbeitnehmer einen Urlaubstag gönnt und diesen direkt mit ausgiebigem Shopping verbindet. Nicht so jedoch in der Sanitärbranche. Denn der Tag nach dem Erntedankfest stellt jenen Tag im Jahr dar, an dem Toiletten und Spülbecken so oft verstopft sind wie an keinem anderen Datum. Häufig werden die Reste des Festmahls achtlos in den Abfluss gegeben – wo sie dann zu Blockaden führen. Tatsächlich genießen können Klempner diesen Tag also nicht. Von ihnen wird voller Einsatz verlangt.
Shoppen unter Alkoholeinfluss
In den USA betreten Umfragen zufolge mindestens 12 Prozent aller Einkäufer am Black Friday die Geschäfte unter Alkoholeinfluss. Viele davon geben an, faktisch betrunken oder mindestens deutlich angetrunken zu sein. Begründet wird dieses Verhalten weniger mit einem Kaufrausch, sondern vielmehr dem nahtlosen Übergang vom entspannten Feiertag zum großen Shopping-Tag. Erfahrungsgemäß wirkt sich der Alkoholeinfluss positiv auf das Kaufverhalten aus. Menschen, die Alkohol konsumiert haben, sind eher bereit höhere Beträge zu investieren als jene, die nüchtern einkaufen.
Verletzungen und Todesfälle
Ein trauriger Umstand begleitet den Black Friday in Form einer sukzessiven jährlichen Zunahme an körperlichen Verletzungen bis hin zu Todesfällen, die im Zusammenhang mit dem Tag stattfinden. Die Internetseite http://blackfridaydeathcount.com listet diese unglücklichen Ereignisse seit dem Jahr 2008 auf und verzeichnet seither 12 Todesfälle und 117 gravierende Verletzungen. Die Ereignisse reichen von Prügeleien um ein favorisiertes Produkt, über verletzte Verkäufer in der Enge des Kaufhausgedrängels bis hin zu einem Tod nach Herzinfarkt während des Einkaufs.
Big Friday versus Black Friday
Die vielen unterschiedlichen Hintergründe und die nicht ausschließlich positive Konnotation des Begriffes „Black“ führten dazu, über eine Namensänderung nachzudenken. Eine Zeitung in den USA versuchte mit einer Kampagne im Jahr 1961 den berühmten Einkaufstag einfach umzubenennen. Der Begriff „Big Friday“ sollte als Alternative ganz simpel auf den großen („big“) und gewaltigen Tag hinweisen, den das Shopping-Ereignis im Wesentlichen ausmacht. Allerdings hat sich der Versuch der Begriffsänderung nicht lange durchsetzen können, zu etabliert war die Bezeichnung Black Friday in der Bevölkerung.
Kampf um die früheste Zeit
Der Name sollte eigentlich Programm sein. Black Friday ist der Tag nach Thanksgiving, das immer an einem Donnerstag stattfindet. Die Tradition sieht vor, dass der Schnäppchen-Tag dem festlichen Familientag folgt. Nur über die Definition „Tag“ scheint es gelegentlich Uneinigkeit zu geben. Der größte Einzelhandelskonzern in den USA, Walmart, machte sich im Jahr 2011 bei zahlreichen anderen Händlern äußerst unbeliebt. Ursache war der Beginn des Black Friday bei Walmart unmittelbar zum Ende der Thanksgiving-Feierlichkeiten, somit noch am späten Donnerstagabend. Seit diesem Tag überbieten sich die Händler in den USA mit dem Startschuss für den Schnäppchenbeginn, und mehr als 33 Millionen Amerikaner geben an, sie würden am liebsten „direkt nach dem Truthahn“ einkaufen.
Online versus Offline
Der Black Friday findet in Deutschland seit seiner Etablierung in erster Linie im Internet statt. Hier bieten die Händler die größten Rabatte an und versehen sie vielfach mit dem Vermerk „nur online“. Es gibt komplexe und ausgeklügelte Rabattsysteme, die vor allem von den größten Online-Shops offeriert werden. Sie gestalten den Tag vielfach extrem spannend und bieten unterschiedliche Rabattpreise zu den verschiedensten Tageszeiten an. In den USA hingegen findet der Tag traditionell in erster Linie in den Geschäften statt. Hier erinnert der Kaufrausch an die bekannten saisonalen Schlussverkaufsaktionen, die dazu dienen, die Lager zu leeren und Platz für neue Produkte zu schaffen.
Rabatt-Tricks
Schnäppchenjäger lieben die Prozentzahlen, die zu den Rabatten gehören. Allerdings werden die Käufer nicht immer mit einem echten Rabatt konfrontiert. Ein halber Preis am Schnäppchentag bezieht sich nicht bei allen Händlern auf die Hälfte vom ursprünglichen Verkaufspreis, sondern häufig nur von der sogenannten „unverbindlichen Preisempfehlung“, die ursprünglich vom Hersteller für den Handel vorgeschlagen wurde. Damit ist der Kampfbetrag für Black Friday Begeisterte oft keine 50 Prozent Reduktion, sondern vor diesem Hinterrund nur ein 15 oder 20 Prozent Nachlass. Es lohnt sich entsprechend, bereits vorher die Kosten von interessierenden Produkte zu recherchieren, um den eigentlichen Rabatt zu erkennen.
Santa Claus Parade
Der traditionsreiche Vorläufer des Black Friday ist die berühmte Santa Claus Parade an Thanksgiving. Das bekannte Kaufhaus Macy’s in New York initiierte die sogenannte „Macy’s Thanksgiving Day Parade“ im Jahr 1924. Sie wird seither jährlich von einer viertel Millionen Menschen live angesehen und zusätzlich im Fernsehen übertragen. Die Parade ist Teil der Thanksgiving und Black Friday Rituale und wurde ursprünglich von den Kanadiern ins Leben gerufen. Das Erscheinen des Santa Claus am Ende des Umzugs markiert den Auftakt der Festlichkeiten und läutet damit auch die jährliche Shopping-Saison zu den Feiertagen ein.
Spielzeug macht das Rennen
Während in Umfragen die meisten Menschen davon ausgehen, dass Computer und Smartphones am Black Friday den größten Umsatz einfahren, ist das Gegenteil der Fall. Hier fallen die tatsächlichen Schnäppchen, vermutlich aufgrund der generellen Hochpreisigkeit und des schnellen Werteverfalls, im Vergleich zu anderen beliebten Produkten am geringsten aus. Die drei Verkaufskategorien an vorderster Front sind Spielzeug (circa 23 Prozent), Bekleidung (etwa 22 Prozent) und Haushaltsgeräte (ungefähr 10 Prozent). Den geringsten Anteil am Verkauf haben abgepackte haltbare Lebensmittel (maximal 1,5 Prozent).
Der Kauf-nix-Tag
Wo es viel Konsum gibt, finden sich erfahrungsgemäß auch zahlreiche Konsumkritiker. Der Black Friday hat bereits seit 1992 einen Konkurrenztag, an dem sich mittlerweile mehr als 60 Länder weltweit beteiligen. Der Tag gilt als spezieller Aktionstag, der zum Nachdenken über Nachhaltigkeit und das persönliche Kaufverhalten anregen soll. Die größte Bekanntheit hat das Event jedoch in den USA. Es findet dort unter der Bezeichnung „Buy Nothing Day“ zeitgleich mit dem Black Friday statt und führt durch demonstrierende Menschen immer wieder zu kleineren Zusammenstößen mit den Schnäppchenjägern.
Walt Disney versus Black Friday
Die Amerikaner sind bekannt für ihre Affinität zu Walt Disney. Sie verbringen viel Zeit an renommierten Disney Hotspots, beispielsweise den vier verschiedenen Disney-Parks in Florida oder dem Disneyland Resort in Kalifornien. Allerdings übertrifft die Schnäppchenjagd am Black Friday die Ausgaben für Disney-Parks deutlich. Während etwa 18,5 Millionen Menschen jährlich Disneyland in Florida und mehr als 16 Millionen das kalifornische Disneyland besuchen, sind es rund 135 Millionen Personen, die am Thanksgiving Wochenende in jedem Jahr einkaufen. Davon geben allein 22 Millionen ihr Geld für Schnäppchen im prominenten Walmart-Konzern aus. Angesichts einer Bevölkerungsanzahl von knapp 326 Millionen Menschen in den USA umfasst die Kaufbegeisterung im Vergleich zur Disney-Anziehungskraft eine große Anzahl Amerikaner.
Fake-Schnäppchen
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Dinge, die sie am Black Friday käuflich erwerben, echte Schnäppchen sind. In vielen Fällen ist das auch so, allerdings ist unterdessen ein ganzer Wirtschaftszweig entstanden, der speziell für diesen Tag Produkte herstellt, die hochpreisig wirken, es qualitativ aber nicht sind. Hierzu werden extra Güter produziert, die mit deutlich günstigeren und weniger hochwertigen Materialien hergestellt werden und nur für den Anlass dieses besonderen Schnäppchentages auf den Markt kommen. Äußerlich sind sie auf den ersten Blick nicht von den normalerweise teuren Artikeln zu unterscheiden, der tatsächliche Wert spricht jedoch eine andere Sprache.